Flexible Eingangsstufe im GSV

Peckeloh-Oesterweg/Hesselteich

Seit dem Schuljahr 2003/2004 werden die Schülerinnen und Schüler an den Standorten in Peckeloh und in Oesterweg in der Flexiblen Eingangsstufe unterrichtet, d.h. die Kinder des ersten und zweiten Schuljahres lernen in jahrgangsgemischten Lerngruppen („Flex-Klassen“). Am Standort Peckeloh lernen die Erst- und Zweitklässler in den Lerngruppen „Luft“ und „Wasser“, in Oesterweg gibt es die Lerngruppen der „Drachen“ und der „Olchis“.

In der Schuleingangsphase beträgt die Verweildauer in der Regel zwei Jahre. Abhängig von den Lernfortschritten der Kinder kann sie aber auch in einem Jahr oder in drei Jahren durchlaufen werden.  Hier bietet die Jahrgangsmischung den Vorteil, dass alle Kinder die Schuleingangsphase – egal ob sie dafür ein, zwei oder drei Jahre brauchen – in der gleichen Lerngruppe verbringen und alle Kinder erst im Übergang zur dritten Klasse in eine neu gebildete Lerngruppe kommen (s. hierzu auch ?). Das heißt, kein Kind bleibt bei Übergängen alleine.

Organisation des Unterrichts in der „Flex“

Lernen im eigenen Tempo
Bereits die Lernvoraussetzungen der Schulanfänger sind sehr unterschiedlich. In den Flex-Klassen werden diese gleichberechtigt und wertschätzend wahrgenommen. Die  Kinder erhalten die Möglichkeit in ihrem eigenen Tempo zu lernen und ihre Lernbiographie individuell zu gestalten. Das bedeutet zum Beispiel, dass nicht alle Kinder gleichzeitig den gleichen Buchstaben lernen oder die gleichen Mathematikaufgaben behandeln, sondern die Kinder flexible und individuelle Lernangebote erhalten. Hierbei ermöglichen die ausgewählten Unterrichtswerke „Flex und Flo“ (Mathematik) und „Flex und Flora“ (Deutsch) den Kindern das selbstständige und eigenverantwortliche Bearbeiten der Unterrichtsthemen. Das heißt aber nicht, dass jedes Kind immer nur für sich in seinen Heften arbeitet. Für den Lernprozess ist der Austausch über die gemachten Lernerfahrungen und –strategien von großer Bedeutung. Gemeinsame Unterrichtsgespräche im Klassenverband, in Kleingruppen oder auch in jahrgangsbezogenen Gruppen gehören daher genauso zum Unterricht wie auch die Partner- und Gruppenarbeit während der Arbeitsphasen. Das Konzept der Flexiblen Schuleingangsphase erfordert also einen differenzierten Unterricht, der individuelle Lernwege für jedes Kind ermöglicht. Dadurch lernen Kinder sich in ihrer Vielfalt wahrzunehmen und zu respektieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Miteinander und voneinander Lernen

Das Lernen in einer Flex-Klasse ermöglicht in verschiedenen Bereichen auch gezieltes von- und miteinander lernen.

Zu Beginn eines neuen Schuljahres übernehmen beispielsweise die Zweitklässler die Rolle der Paten für die neuen Erstklässler. Sie helfen den neuen Kindern dabei das Schulgebäude und den Schulalltag kennenzulernen. Vor allem in den ersten Schulwochen unterstützen sie bei organisatorischen Abläufen (z.B. Hausaufgaben aufschreiben, Zettel einheften, etc.) und bieten eine Orientierung beim Kennenlernen und Einüben der Klassenrituale und –abläufe (z.B. Morgenkreis, Klassendienste, etc.). Die Schulanfänger erleben so von Anfang an die Unterstützung durch ihre älteren Mitschülerinnen und Mitschüler und müssen sich nicht allein an die Lehrkraft wenden. Die Zweitklässler wiederum übernehmen Mitverantwortung und erfahren sich dadurch als Könnende und gewinnen an Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Auch beim Erfassen und Üben von Unterrichtsinhalten wird die Heterogenität der Kinder als Chance genutzt, um mit- und voneinander zu lernen. So ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, in denen sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Kinder durch die Altersmischung anderen Kindern etwas erklären und sich als Könnend und selbstwirksam erleben können. Durch den Einsatz kooperativer Methoden wie Partner- oder Gruppenarbeiten werden die Kinder in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung gefördert und lernen, sich gegenseitig in ihrer Individualität zu respektieren und aufeinander Rücksicht zu nehmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemeinsames Lernen am Standort Oesterweg

Am Standort Oesterweg, der vom Kreis Gütersloh als Standort für Gemeinsames Lernen deklariert wurde, können im Rahmen der Inklusion auch Kinder mit einem festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf eingeschult werden. Aktuell werden in Oesterweg Kinder mit den Förderschwerpunkten „Lernen“, „Emotionale und soziale Entwicklung“, „Hören und Kommunikation“ sowie „Geistige Entwicklung“ unterrichtet.

An diesem Standort ist daher zusätzlich eine Sonderpädagogin tätig. Ausgehend von den individuellen Lernvoraussetzungen und den Fähigkeiten der Kinder planen die Klassenlehrkräfte mit der Unterstützung der Sonderpädagogin gemeinsame Lernprozesse in der Gesamtgruppe. Auch differenzierte Förderangebote in Einzel- oder Kleingruppenarbeit werden von der Sonderpädagogin entwickelt und durchgeführt. Hierfür stehen allen Klassen auch Gruppenräume und Plätze für differenziertes Arbeiten zur Verfügung. Die Dokumentation erfolgt in individuellen Förder- und Entwicklungsplänen, die regelmäßig gemeinsam geschrieben und mit allen Beteiligten besprochen werden.
Mit der sonderpädagogischen Förderung an unserer Schule möchten wir erreichen, dass Unterstützungsbedarfe unserer Kinder frühzeitig erkannt werden und wir mit vielfältigen Maßnahmen darauf reagieren können. Alle Kinder sollen im Gemeinsamen Lernen die Chance auf eine erfolgreiche Lern- und Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten haben.